Start der Führung war im Pfarrsaal der Gemeinde Neuschönau, deren Logo in Form von mehreren Bäumen der Künstler Muckenschnabl selbst gestaltet hat. Nach einigen Ausführungen zu den ausgestellten Bildern mit Szenen aus dem familiären Bereich, Motiven aus der näheren Umgebung und mit religiösen Themen ging es weiter zur Dorfkapelle in Schönanger, die dem Hl. Joseph geweiht ist. Bei der Restaurierung entfaltete Muckenschnabl das ganze Spektrum seines Könnens, indem er nicht nur das Altarbild malte, sondern die Entwürfe zu allen anderen Elementen machte. Nach diesen Vorlagen bauten dann vorwiegend ortsansässige Handwerksbetriebe Bänke, Altar, Leuchter, Glasfenster, Schränke usw.
Im Haus der Familie wurden die Teilnehmer dann von Frau Muckenschnabl herzlich begrüßt. Im Atelier im Obergeschoss erzählte der Künstler viel Interessantes zu seinem Schaffen. Er erläuterte, dass er sich nicht auf einen einzelnen Malstil festlegen wollte, sondern alle Arten der Druckgrafik und der Farbmalerei verwendet. Die Frage, warum seine Gesichter keine „Gesichter“ haben, beantwortete er mit der Erklärung, dass er mit klar abgegrenzten Flächen malt ohne Details darin. Seine Landschaften geben auch nicht einen konkreten Ort wieder, sondern sind „Wunschlandschaften“ nach seinen Vorstellungen.
Eine persönliche Note verlieh Muckenschnabl seinen Erzählungen mit Anekdoten aus seinem Privatleben, z.B. wie er zu seiner Lehramtsstelle in Grafenau gekommen ist und wie er und seine Frau ein Paar wurden.
Der Nachmittag fand in einer ausgesprochen familiären Atmosphäre statt, da Frau Muckenschnabl ihre Gäste mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen bewirtete und man sich bei einem Glas Sekt über das Gesehene und Gehörte austauschen konnte.
Text: Utta Materny