Haidenhof Nord mit Kirche St. Anton © Foto: Pfarrei St. Anton

Baugeschichte Pfarrkirche St. Anton II

Zur Fei­er des Tages wur­de nach­mit­tags im Schme­rold­kel­ler bei vol­lem Hau­se das bei der Weih­nachts- und Christ­baum­fei­er des K.B.-Vereins am 4. Dezem­ber auf­ge­führ­te schö­ne Kin­der­spiel: »Weih­nachts­abend – Weih­nachts­glück« in drei Akten und alle­go­ri­schem Vor­spiel von Mater Isa­bel­la Peu­tin­ger von Freu­den­hain wiederholt.

Die 17. Gene­ral­ver­samm­lung am 14. März 1920 im Gast­hau­se »Prinz Hein­rich« war sehr gut besucht. Bei der über die Innen­aus­stat­tung ange­reg­ten Aus­spra­che trat der ein­mü­ti­ge Wunsch zuta­ge, es möch­te die Aus­ma­lung der Kir­che, die Her­stel­lung des Hoch­al­ta­res und des Kreuz­we­ges als­bald in die Wege gelei­tet werden.

In Aus­füh­rung der gemach­ten Beschlüs­se wur­de am Sonn­tag, 13. Juni (St. Anto­ni­us­tag.) 1920 beim Pfarr­got­tes­dienst die Aus­ma­lung der Kir­che durch den Kunst­ma­ler Johann Micha­el Schmitt-Mün­chen und Maler­meis­ter Rudolf Art­ner in Pas­sau den Gläu­bi­gen ver­kün­det und am Mon­tag, 14. Juni, mit der Auf­stel­lung des Gerüs­tes durch den Stuk­ka­teur Josef Wag­ner begonnen.

Die Aus­ma­lung der Kir­che wur­de im Juli 1921 vollendet.

Die Gescheh­nis­se im Infla­ti­ons­jahr 1923: Die Infla­ti­on (Geld­ent­wer­tung) rück­te wie ein grau­si­ges Gespenst in immer bedenk­li­che­re Nähe.

Am 4. März war Bespre­chung im Ver­ein über Beschaf­fung von Hoch­al­tar und Orgel. Dem Tisch­ler­meis­ter Simon Küm­merl wur­den die Arbei­ten über­tra­gen. Am 26. März (Kar­wo­che) begann er mit den Schrei­ner­ar­bei­ten für den Hoch­al­tar; am 1. Juni been­de­te er sie. Sofort wur­de von dem­sel­ben auch mit dem Orgel­ge­häu­se angefangen.

Es soll­te alles auf­ge­bo­ten wer­den zur Beschaf­fung der Geld­mit­tel für Hoch­al­tar, Orgel usw. Dar­um eröff­ne­ten jetzt die Geist­li­chen der Pfar­rei: H. Pro­fes­sor Fürst, Koope­ra­tor Biebl und Pfar­rer Maidl eine gro­ße Sam­mel­tä­tig­keit in der Pfar­rei; es wur­den Anteil­schei­ne für je 10 000 Mk. ausgegeben.

Die Ein­lö­sung war dann frei­lich nicht mehr mög­lich. Die alles über­flu­ten­de Infla­ti­ons­wel­le mach­te alles illusorisch.

In der außer­or­dent­li­chen Gene­ral­ver­samm­lung des K.B.V. vom 14. Okto­ber 1923 wur­de auch beschlos­sen, mit der inne­ren Aus­ge­stal­tung der Kir­che fort­zu­fah­ren und an die Her­stel­lung der Chor­stüh­le im Pres­by­te­ri­um, der Sei­ten­al­tä­re, sowie des Alta­res in der Tauf­ka­pel­le heranzutreten.

Das Jahr 1924 kün­dig­te sich mit gro­ßer Käl­te an. Seit dem 21. Dezem­ber 1923 herrsch­te eine grim­mi­ge Käl­te viel­fach mit regel­rech­tem »Wachel­wet­ter«, so daß stel­len­wei­se der Schnee einen hal­ben Meter tief lag. Unter den Zif­fern­blät­tern unse­rer Kir­chen­uhr, beson­ders an der West- und Nord­west­sei­te, lag soviel gefro­re­ner Schnee, daß die Uhr ste­hen blieb, weil die Zei­ger ange­fro­ren waren.

Die Innen­aus­stat­tung der Kir­che wur­de fort­ge­setzt. Am 16. Febru­ar 1924 begann Schrei­ner­meis­ter Kum­mers mit sei­nem tüch­ti­gen Gesel­len Ditt­mann die Arbei­ten für das Chor- und Ves­per­ge­stühl, die Bild­hau­er­ar­bei­ten mach­te Josef Dup­per von Apfel­koch. Am Mitt­woch, den 30. Juli traf die eine Hoch­al­tar­sta­tue, 1,80 m hoch und 3 Zent­ner schwer, – Franz v. Pau­la, der Mann der Cari­tas – geschnitzt von Bild­hau­er Johann Huber-Mün­chen ein; mit­tags 12.30 Uhr wur­de sie auf­ge­zo­gen und an ihren Platz gestellt (Evan­ge­li­en­sei­te). Frei­tag, 8. August, wur­de die 2. Hoch­al­tar­fi­gur – St. Karl Bor­ro­mä­us, der gro­ße Seel­sor­ger an der Epis­tel­sei­te mit­tels Fla­schen­zug auf­ge­stellt. Die 2 Sta­tu­en beka­men am Sonn­tag, 17. August, beim fei­er­li­chen Pfarr­got­tes­dienst die Wei­he. – Dem Welt­krieg fiel die klei­ne Glo­cke zu 8 Zent­ner zum Opfer. Am Mitt­woch, den 3. Sep­tem­ber, abends 5 Uhr wur­de die neue Glo­cke in der Gug­g’­schen Gie­ße­rei (Inh. Lorenz) gegos­sen. – Am 8. Sep­tem­ber (Maria Geburt) begann der Glas­ma­ler Franz Kur­län­der-Pas­sau mit der Ein­set­zung der bemal­ten Chor­fens­ter neben dem Hochaltar.

Nach­dem die Glo­cke am Sonn­tag, den 21. Sep­tem­ber, von Pfr. Maidl mit bischöf­li­cher Geneh­mi­gung geweiht war, wur­den am Mon­tag, 22. Sep­tem­ber, die Vor­be­rei­tun­gen für den Aus­zug der­sel­ben getrof­fen. Um 1 Uhr mit­tags war die­sel­be bei ihren Kol­le­gin­nen im Turm und um 1/26 Uhr abends wur­de sie zum ersten­mal geläu­tet. Schrei­ner Küm­merl wur­de am 18. Sep­tem­ber mit dem Chor­ge­stühl und der Wand­ver­klei­dung im Pres­by­te­ri­um fer­tig. Am Diens­tag, den 7. Okto­ber, konn­te der Kir­chen­ma­ler Sebas­ti­an Haus­in­ger-Mün­chen die Fas­sung der Chor­stüh­le und der Wand­ver­tä­fe­lung begin­nen. Sams­tag, den 18. Okto­ber wur­de der­sel­be mit der Tönung der Stüh­le und der Wand sowie einer wei­te­ren stär­ke­ren Ver­gol­dung des Hoch­al­tars fertig.

Am 24. Dezem­ber (Hei­li­ger Abend) mit­tags und nach­mit­tags setz­te Glas­ma­ler Kur­län­der die zwei von Wohl­tä­tern gestif­te­ten, gemal­ten Kapel­len­fens­ter ein; in der Krie­ger­ka­pel­le, dar­stel­lend den hei­li­gen Rit­ter und Kriegs­mann Geor­gi­us; in der Tauf­ka­pel­le, dar­stel­lend die hl. Rosa von Lima. Die Ent­wür­fe der bei­den Fens­ter sind von Kunst­ma­ler Bau­mann-Mün­chen. Pro­fes­sor Geb­hard Fugel-Mün­chen hat­te auch den Auf­trag für die Fer­ti­gung der bei­den Sei­ten­al­tar­bil­der: Herz Jesu und Imma­cu­la­ta bekommen.

Für die Lie­fe­rung der Schrei­ner­ar­bei­ten der bei­den Sei­ten­al­tä­re hat­te Küm­merl, für die Bild­hau­er­ar­bei­ten Lim­mer-Pas­sau den Auf­trag erhal­ten. Die Bild­hau­er­ar­bei­ten für den Tau­fal­tar lie­fer­te Bild­hau­er Christl-Pas­sau. Am 3. April 1925 begann Glas­ma­ler Kur­län­der mit der Ein­set­zung der vier Fens­ter in der Run­dung der Kir­che mit ver­blei­ter ein­fa­cher Bema­lung. Die Arbei­ten wur­den am Diens­tag, den 7. April fertig.

Am 1. Sep­tem­ber wer­den von Schrei­ner Küm­merl die Sei­ten­al­tä­re auf­ge­stellt. Kir­chen­ma­ler Haus­in­ger beginnt am Mon­tag, den 6. Sep­tem­ber die Fas­sungs­ar­bei­ten an den zwei Sei­ten­al­tä­ren und am Tauf­ka­pel­len­al­tar. Haus­in­ger arbei­te­te bei ziem­li­cher Käl­te bis zum Hl. Abend an den Altä­ren. So erleb­ten die Pfarr­an­ge­hö­ri­gen in der Hei­li­gen Nacht 1925 eine freu­di­ge Über­ra­schung. An Stel­le der Notal­tä­re seit 1910 (15 Jah­re lang) strahl­ten jetzt den Besu­chern der Pfarr­kir­che die bei­den neu­en Sei­ten­al­tä­re in vol­lem fri­schen Glan­ze ent­ge­gen. Auch die Tauf­ka­pel­le hat­te ihr fei­nes, cha­rak­te­ris­ti­sches Altär­chen erhalten.

Die zwei Sei­ten­al­tä­re und der Tau­fal­tar, wel­che im Ein­klang mit dem Hoch­al­ta­re ste­hen, ber­gen als kost­ba­res Klein­od je ein Bild von Pro­fes­sor Fugel: Herz-Jesu, Unbe­fleck­te Emp­fäng­nis Mariä, Tau­fe Jesus durch Johan­nes. Am Sonn­tag, den 17. Janu­ar 1926, beka­men die zwei Sei­ten­al­tä­re und der Tauf­ka­pel­len­al­tar vom H. H. Dom­ka­pi­tu­lar Msgr. Dr. K. Dangl unter Assis­tenz des H. H. Inspek­tors Lerch, Koop. Biebl und Pfr. Maidl die kirch­li­che Weihe.

Am 30. und 31. August 1926 wird der elek­tri­sche Frei­lei­tungs­an­schluß für den Orgel­mo­tor her­ge­stellt und die Innen­lei­tung zum Orgel­mo­tor von der Fir­ma Pau­li mon­tiert. Am 20. Dezem­ber, Mon­tag, wird von Glas­ma­ler Kur­län­der das Fens­ter St. Eli­sa­beth (Nord­sei­te) ein­ge­setzt. Der Ent­wurf ist von Kunst­ma­ler Johann Bau­mann in Mün­chen. Das gro­ße bemal­te Fens­ter St. Josef (Süd­sei­te) wur­de am Diens­tag, den 8. März 1927, von Kur­län­der eingesetzt.

Am 14. April und am 17. Juni bekom­men sämt­li­che Altä­re neue Leuch­ter aus Mes­sing nach dem Ent­wurf von Archi­tekt Wag­ner aus der Werk­stät­te von Deplaz-Regensburg.

Mit­te Sep­tem­ber 1928 wer­den im Pres­by­te­ri­um die zwei Licht­re­flek­to­ren (je 100 Ker­zen stark) angebracht.

Am 29. April 1929 stellt Schlos­ser Krenn-Pas­sau die zwei Tauf­ka­pel­len­git­ter auf. Das gro­ße Git­ter kos­te­te 360 RMk., das klei­ne 130 RMk.

Am 29. Mai 1933 (Mon­tag) nach der Mai­an­dacht um 7.30 Uhr, fängt der Wachs­kranz um das Mut­ter­got­tes­bild Feu­er. Der Kranz ver­brennt zur Hälf­te. Das Bild erlei­det unten »Brand­scha­den«. Pro­fes­sor Fugel malt eine neue »Imma­cu­la­ta«. Das ande­re, wie­der instand gesetz­te Bild ziert jetzt den obe­ren Pfarrhausgang.

Vom 22. Juli bis 13. August 1936 fand die Kir­chen­ent­stau­bung nebst Aus­bes­se­run­gen durch den Kunst­ma­ler Seb. Haus­in­ger-Mün­chen statt. Die Ein­rüs­tung der Kir­che besorg­te der Bau­meis­ter Stuk­ka­teur Josef Wagner.

Vom 25. – 29. Okto­ber 1937 wur­de der Kir­chen­platz auf der Nord- und im Juli und August 1938 auf der West-Süd- und Ost­sei­te mit Gra­nit­stein­pflas­ter 8/10 cm von Pflas­ter­meis­ter Schnei­der belegt.

Damit war der Kir­chen­bau im wesent­li­chen erle­digt.
© Franz Paul Maidl

Jede Kir­che soll der geis­ti­ge und künst­le­ri­sche Mit­tel­punkt der Gemein­de sein.

Sie soll­te ihren Stolz dar­ein set­zen, ein mög­lichst schö­nes Got­tes­haus ihr Eigen­tum zu nen­nen und wenn der Neu- oder Umbau eines sol­chen in Fra­ge kommt, dafür zu sor­gen, daß ein Kunst­werk von Bedeu­tung ent­steht.
© Wil­helm Riehl

Der Münch­ner Archi­tekt Johann Schott und sein Nach­fol­ger Anton Wag­ner, der Münch­ner Kunst­ma­ler Johann Micha­el Schmitt, Prof.Gebhard Fugel sowie der Kir­chen­ma­ler Sebas­ti­an Haus­in­ger stell­ten ihr rei­ches und rei­fes Kön­nen freu­dig in den Dienst der Sache. So ent­stand ein Bau, der ein Kunst­werk von Rang und Bedeu­tung wur­de.
© Anton Graßl

Die neue Kir­che St.Anton soll­te sich sowohl in die Land­schaft, als auch in die baro­cke Tra­di­ti­on Pas­saus ein­fü­gen. Als Vor­bild dien­ten die drei größ­ten Kir­chen Pas­saus: der Dom, die Jesui­ten­kir­che und die St.Paulskirche.

Von 1908 bis 1910 erstand die Kir­che im Roh­bau, den die Pas­sau­er Archi­tek­ten Schwar­zen­ber­ger, Capel­la­ro und Kief­fer aus­führ­ten. Ein um die Kir­chen zie­hen­des Kämp­fer­ge­sims schließt den Mit­tel­teil gegen das obe­re Drit­tel ab; auf ihm sitzt ein Rabitz­ge­wöl­be auf, ein Draht­netz mit Mör­tel­ver­putz, genannt nach sei­nem Erfin­der Rabitz in Berlin.

Der Bau zeich­net sich archi­tek­to­nisch durch sei­ne rei­che und doch in sich geschlos­se­ne Glie­de­rung aus. Die farb­li­che Aus­ge­stal­tung geschah durch den Münch­ner Kunst­ma­ler Johann Micha­el Schmitt. Es gelang ihm den Empire­ch­a­rak­ter der Stuk­ka­tu­ren mit den Barock­for­men der Archi­tek­tur zu har­mo­ni­sie­ren. Die Stuk­ka­tu­ren selbst stam­men vom Pas­sau­er Stuk­ka­teur Wag­ner und deren Farb­tö­nung durch den Pas­sau­er Maler Art­ner. Nicht zu ver­ges­sen den gro­ßen Meis­ter reli­giö­ser Kunst Prof.Gebhard Fugel, von dem nicht weni­ger als 19 Bil­der stam­men ua. die Kreuz­weg­sta­tio­nen und das Hoch­al­tar­bild. Die Altä­re wur­den vom Münch­ner Kir­chen­ma­ler Sebas­ti­an Haus­in­ger gefaßt. Der Schöp­fer des plas­ti­schen Altar­schmucks wie zB, der bei­den gro­ßen Figu­ren, die den Hl. Franz von Pau­la und den Hl. Karl Bor­ro­mä­us zei­gen, ist der Münch­ner Bild­hau­er Johann Huber.

Das Chor- und Ves­per­ge­stühl wur­de 1924 von Schrei­ner­meis­ter Küm­merl und sei­nem Gesel­len Ditt­mann fer­tig gestellt. Die Bild­hau­er­ar­bei­ten dazu lie­fer­te Josef Dup­per aus Apfelkoch.

Die Kan­zel war das Werk des Pas­sau­er Bild­hau­ers Kruis und des Pas­sau­er Maler­meis­ters Kellberger.

Die Orgel stammt aus der Werk­statt der Orgel­bau­an­stalt Wei­se in Platt­ling. Das Gestühl ist von Schrei­ner­meis­ter Elen­der aus Hals, die Beicht­stüh­le lie­fer­te die Pas­sau­er Kunst­mö­bel­fa­brik Anton Obermaier.

Das Geläu­te im 52m hohen Turm ent­stammt der Pas­sau­er Glo­cken­gie­ße­rei Gugg (Inh.Lorenz). Die größ­te Glo­cke mit 1350 kg ist auf cis gestimmt, die 2. Mit 800 kg auf e, die drit­te mit 550 kg gibt fis und die kleins­te mit 400 kg gis(a). Die klei­ne Glo­cke fiel dem Welt­krieg zum Opfer und wur­de am 3.9.1924 neu gegossen.

Nach­dem 1920/21 die Fens­ter ein­ge­setzt waren, wur­den am 20.12.1926 das Gemäl­de der hl.Elisabeth und am 08.03.1927 das des hl.Josef eingefügt.

Die Beleuch­tung rich­te­te die Fir­ma Pau­li ein und die Kir­chen­hei­zung, eine Ide­al­zi­ku­la­ti­ons­hei­zung, die Fa. Karl Wel­len aus Düsseldorf.

Die klei­ne­ren Bild­hau­er­ar­bei­ten gin­gen aus dem Ate­lier unse­rer hei­mi­schen Künst­ler Lin­ner und Christl hervor.

Die Turm­uhr besorg­te die Regens­bur­ger Fir­ma Stro­bel. Die Dachede­cker­ar­bei­ten führ­te Hau­brich aus, die Schlos­ser­ar­bei­ten an den Kir­chen­fens­tern Schlos­ser­meis­ter Krie­gner aus Passau.

Am 07.10.1923 weih­te Bischof Sigis­mund Felix den Hoch­al­tar, in des­sen sepulchrum zuvor die Reli­qui­en des Kata­kom­ben­mär­ty­rer hl. Luci­dia­nus und hl. Jucun­di­na bei­gesetzt wurden.

Soweit der Rück­blick auf die Ent­ste­hung unse­rer Kir­che. Nun zu den bis­he­ri­gen Reno­vie­run­gen und Anschaffungen:

Im Früh­jahr 1939 wur­de die Sakris­tei durch Anton Ober­may­er (neu?) eingerichtet.

Wäh­rend des Krie­ges wur­den die bis­he­ri­gen Glo­cken abge­nom­men und nach dem Krie­ge durch eines neu­es Geläu­te ersetzt, das sich wie folgt zusam­men­setz­te: die größ­te Glo­cke mit 1350 kg ist auf d‘ gestimmt, die 2. mit 750 kg auf f‘, die drit­te mit 600 kg gibt g‘ und die kleins­te mit 400 kg a‘. Im April 1953 wur­den sie von Zahn­la­ger auf Kugel­la­ger um- und ein elek­tri­scher Läu­te­an­trieb eingebaut.

Im Janu­ar 1947 erneu­er­te Franz Xaver Kur­län­der bzw. Fer­di­nand Wido­witsch wegen Bom­ben­schä­den die bei­den gro­ßen Kir­chen­fens­ter mit je 4.6 qm Farb­glas Antik (das seit 1939 nicht mehr her­ge­stellt wird) und mit 7,8 qm getön­tem Neu­an­tik­glas. Die bero­cken Ver­zie­run­gen außen her­um wur­den dabei weg­ge­las­sen, nur mehr eine leicht getön­te Recht­eck­ver­gla­sung umgab die figür­li­che Darstellung.

Am 10.05.1941 wur­de druch die Fa. J.Hoeptner & Co., aus Bres­lau die Bru­der Kon­rad Sta­tue aufgestellt.

Und am 16.09.1947 durch die Fa.Popp aus Pas­sau der Glo­cken­stuhl repa­riert. Dazu muß­te von den Kach­let­wer­ken eine Win­de aus­ge­lie­hen werden.

Das Kir­chen­dach wur­de im August 1948 durch die Pas­sau­er Fir­ma End­res teil­wei­se neu ein­ge­deckt. In die­ser Zeit erneu­er­te Franz Xaver Kur­län­der 4 klei­ne Fens­ter im Schiff und im Okto­ber repa­rier­te die Fir­ma Vogl aus Pas­sau wei­te­re Fens­ter. Vom 06.Juli bis 03.November 1949 war die Kir­che innen ein­ge­rüs­tet, um die durch die Flie­ger­an­grif­fe enstan­de­ne­nen Kriegs­schä­den aus­zu­bes­sern und dabei wur­den fol­gen­de Arbei­ten durchgeführt:

Sebas­ti­an Haus­in­ger restau­rier­te sämt­li­che Gemäl­de im Gewöl­be sowie die Flä­chen und Stuckie­rung am Gewöl­be und den Wän­den und glich beschä­dig­te und beschmutz­te Flä­chen und Stuckie­run­gen an die noch gut erhal­te­nen Stel­len an. Er erneu­er­te dabei auch die Ver­gol­dun­gen und ver­brauch­te dabei etwa 20 gr. Altgold.

Die Kir­che erhielt einen Kalk­an­strich und die Stuckie­rung erhielt die neu­zeit­li­che Tönung in Gelb, Grau und Blau­grau und die neue Mar­mo­rie­rung der Friese.

Die Maler­ar­bei­ten wur­den durch die Fir­men Zankl und Kas­ber­ger durchgeführt.

Haus­in­ger rei­nig­te auch die Altä­re und instal­lier­te für Taber­na­kel und Hoch­al­tar eine Beleuch­tung. Im Juli 1950 wur­de der Bür­ger­steig längs der Kir­che und des Pfarr­ho­fes gepflastert.

Am 06.09.1950 wur­den durch die Fa.Kipka aus Pas­sau die Sitz­bän­ke neu aus­ge­rich­tet und fest­ge­schraubt, 58 Knie­stüt­zen ein­ge­baut, die Ein­gans­tü­ren und Schlös­ser erneu­ert.
© Franz Paul Maidl

Die AEG Regens­burg schlug im Janu­ar 1956 eine elek­tri­sche Kir­chen­hei­zung vor, die aber nicht zur Aus­füh­rung gelang­te. Statt­des­sen bau­te im Dezem­ber 1957 die Fir­ma Rechen­ma­cher aus Moos­burg eine Ölheiz­an­la­ge ein.

Fast alle durch die Kir­chen­ver­wal­tung ver­ge­be­nen Auf­trä­ge muß­ten in den Nach­kriegs­jah­ren durch Kre­di­te abge­si­chert werden.

Bei der Reno­vie­rung im Jah­re 1969 – Juni bis Dezem­ber — unter der Regie von Bild­hau­er Leo­pold Haf­ner wur­den die Mal­ar­bei­ten durch den Kir­chen­ma­ler Paul Fess­ler aus Rott­hal­müns­ter durch­ge­führt. Die neu­en Fens­ter lie­fer­te die Fir­ma Max Neu­eder, Inh.Alois Fritz aus Obern­berg am Inn/​OÖ, die nöti­gen Ver­blei­un­gen führ­te die Pas­sau Fir­ma Tho­mas Schnei­der durch. Kur­län­der hat­te kurz zuvor sein Ate­lier geschlos­sen. Er ver­pach­te­te es an oben genann­ten Max Neu­eder, der Wido­witsch damit wei­ter­be­schäf­tig­te. So war die­ser auch bei der Her­aus­nah­me sei­ner Fens­ter und dem Ein­bau der neu­en Fens­ter beteiligt.

Die Möbel­schrei­ne­rei Erhard Schraml aus Pas­sau besorg­te den Holz­fuß­bo­den, auf dem dann das Gestühl mon­tiert wurde.

Die­ses wur­de abge­schlif­fen und abge­beizt, sodaß das Natur­holz wie­der zum Vor­schein kam. Die Heiz­an­la­ge wur­de erwei­tert, neue Beicht­stüh­le auf­ge­stellt und die Sakris­tei­mö­blie­rung kom­plett erneuert.

Die Ein­rüs­tung besorg­te Hans Strobl aus Pas­sau und für alle Metall­ar­bei­ten war die Pas­sau­er Fir­ma Josef Mit­tel­bach zuständig.

Altar und Ambo, die von Leo­pold Haf­ner – wie auch der Taber­na­kel – neu geschaf­fen wur­den, lie­fer­ten die Treucht­lin­ger Marmorwerke.

Die geplan­te elek­tri­sche Lied-Anzei­ge-Anla­ge wur­de auch damals nicht realisiert.

1964 wur­de durch die Pas­sau­er Fir­ma Eisen­barth eine neue Orgel erbaut und 1992 reno­viert. Dabei wur­de auch die Empo­re ausgebessert. 

1969 wur­den im neu­en Altar die Reli­qui­en der hl. Mär­ty­rer Vic­to­rinus, Maxi­mus, Theo­do­rus und Inno­cen­ti­us bei­gesetzt und 1999 kam jetzt eine Reli­quie unse­res Kir­chen­pa­trons hinzu. 


© Gus­tav Gaisbauer